Momento der Stille führen zu innerem Frieden

In einer Welt, die von ständiger Erreichbarkeit und permanenter Geräuschkulisse geprägt ist, wird Stille zu einem seltenen und kostbaren Gut. Der moderne Lebensstil mit all seinen technologischen Errungenschaften hat uns zwar mehr Komfort gebracht, aber auch eine ständige Flut von Informationen und Lärm. Bestimmte Geräusche nehmen wir gar nicht als solche wahr, wie zum Beispiel das Scrollen auf Social-Media-Plattformen. Ich merke, wie viele, gerade junge Menschen, Stille nur schwer aushalten und sich immer irgendwie Geräusche oder Input suchen.

Warum ist das so, und welche Vorteile bringt es mit sich, bewusst Momente der Stille zu suchen?

Warum Stille heute so eine Seltenheit ist

In der heutigen Gesellschaft sind wir ständig von Geräuschen umgeben – sei es das Brummen der Autos in der Stadt, das Summen der Klimaanlage im Büro oder die endlosen Benachrichtigungen unserer Smartphones. Diese allgegenwärtige Geräuschkulisse kann unser Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen. Studien zeigen, dass Lärmpegel Stress, Schlafstörungen und sogar Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördern können. In diesem Kontext wird deutlich, wie wichtig es ist, der Stille mehr Raum in unserem Leben zu geben.

Manchmal suchen wir auch bewusst den Lärm um uns abzulenken

Gleichzeitig suchen wir, trotz Bedarf an Stille, unbewusst immer wieder neue Geräusche. Videos, Social-Media-Content, Podcasts etc. Das Berieseln (sei es mit Information oder Unterhaltung) lenkt ab von dem, was in uns passiert. Es gibt uns das Gefühl von Entspannung, sozusagen eine schnelle Belohnung für unser Gehirn. Es hindert uns jedoch auch, Kontakt mit uns selbst aufzunehmen. In sich zu hören kann unangenehm sein, ist aber auch wichtig.

Die Vorteile von Stille

Stille bietet uns die Möglichkeit, tiefere Einsichten in unsere persönlichen Gedanken und Emotionen zu gewinnen. In der Ruhe können wir uns mit unserem Inneren verbinden, abseits der äußeren Ablenkungen. Wir treten in Kontakt mit Gefühlen und Bedürfnissen. Dies ermöglicht es uns, innere Klarheit zu erlangen. Es ist also ein wichtiges Tool zur Konfliktlösung; auf lange Sicht hilft es uns jedoch auch, Entscheidungen zu treffen oder unsere Motivationen und Lebensziele zu überdenken. Stille kann uns helfen, Prioritäten zu setzen und zu erkennen, was wirklich wichtig ist.

Praktische Tipps zur Integration von Stille im Alltag

Um Stille in den Alltag zu integrieren, bedarf es keiner radikalen Veränderungen, sondern kleiner, bewusster Schritte. Hier sind einige Vorschläge:

1. Meditation:

Beginne mit wenigen Minuten am Tag. Setze dich in einen ruhigen Raum, schließe die Augen und konzentriere dich auf deinen Atem. Hier geht es um die Stille im Kopf. Lasse Gedanken kommen und gehen, ohne sie zu bewerten. Geräusche von außen helfen hier tatsächlich, indem du sie wahrnimmst oder aufzählst, ohne dich von ihnen mitreißen zu lassen. Quasi hören, ohne Deutungen zu machen oder Bedeutungen zu geben.

2. Achtsamkeitsspaziergänge:

Geh allein oder in der Gruppe in die Natur. Ohne dass Unterhaltungen stattfinden, achte bewusst auf die Geräusche um dich herum. Diese sollen den Lärm der Gedanken im Kopf zur Ruhe bringen. Du darfst dabei auch registrieren, was du fühlst, emotional und in deinem Körper.

3. Stille Frühstücke:

Starte deinen Tag ohne Ablenkungen. Genieße dein Frühstück in Ruhe, ohne Handy oder Fernseher. Konzentriere dich auf den Geschmack und die Textur deines Essens.

4. Gemeinsame stille Momente:

Organisiere mit Freunden oder der Familie regelmäßige Stunden der Stille. Diese können in Form von Meditationssitzungen oder stillen Lesestunden gestaltet werden, wie zum Beispiel die Spaziergänge oder das Frühstück.

5. Stille und Schreiben:

Leg dir Stift und Papier zur Seite während eines stillen Moments. Für den Fall, dass irgendein Gedanke sehr hartnäckig immer wieder aufkommt, schreibe ihn auf. Das Geschriebene soll nicht interpretiert oder bewertet werden. Dasselbe kannst du mit bestimmten Gefühlen machen. Schreib es kurz auf, dann geh zurück in die Stille.

Stille Momente gehören zur Verantwortung für unser Wohlbefinden

Ablenkung ist immer irgendwie da, und wir können heute nicht warten, bis endlich mal wieder ein stiller Moment oder eine stille Zeit zu uns kommt. Es liegt also in unserer Verantwortung, bewusst diese Momente für uns zu kreieren, allein oder als Familie. Probiere es einmal für ein paar Tage aus und registriere, was sich verändert.

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