Ein Leitfaden für all die, die an der Distanz zweifeln
Fernbeziehungen können eine wahre Herausforderung sein, besonders wenn die Beziehung noch jung ist. Missverständnisse über die Häufigkeit und Art des Kontakts sind dabei keine Seltenheit. Wie viel Kontakt ist normal und welche Bedürfnisse sollen damit gestillt werden? Dieser Artikel gibt dir einige Tipps und Hinweise, worauf du achten solltest, um auch auf Distanz eine gesunde Beziehung zu führen.
Die Bedeutung des regelmäßigen Kontakts
Regelmäßiger Kontakt ist das Fundament jeder Beziehung, erst recht in einer Fernbeziehung. Er hilft, eine emotionale Verbindung aufrechtzuerhalten und das Gefühl der Nähe zu bewahren, auch wenn man physisch getrennt ist. Kommunikation ist der Schlüssel, um Missverständnisse zu vermeiden und Vertrauen zu schaffen. Doch wie viel Kontakt ist normal? Jeder hat unterschiedliche Bedürfnisse, vielleicht befindet ihr euch in unterschiedlichen Zeitzonen oder habt schwierige Arbeitszeiten. Es gibt viel, das geklärt werden muss.
Was ist „normal“?
Es gibt kein universelles Maß für den „normalen“ Kontakt in Fernbeziehungen, da dies stark von den individuellen Bedürfnissen und Lebensumständen der Partner abhängt. Einige Paare fühlen sich wohl, wenn sie täglich in Kontakt stehen, während andere vielleicht nur ein paar Mal pro Woche kommunizieren. Wichtig ist, dass beide Partner sich darüber einig sind und ihre Erwartungen klar kommunizieren.
Unterschiedliche Bedürfnisse und Erwartungen
Nicht nur in Fernbeziehungen kommt es vor, dass ein Partner mehr Kontakt sucht als der andere, doch auf Distanz kann es sein, dass diese Unterschiede noch klarer zum Ausdruck kommen. Es ist wichtig, die eigenen Bedürfnisse und Erwartungen offen zu kommunizieren. Gleichzeitig solltest du aber auch bei dir selbst prüfen: Woher kommt dein Bedürfnis?
Zum Beispiel, bei einem Bedürfnis nach sehr regelmäßigem Kontakt: Worum geht es dir bei der Nähe? Ist es ein einfacher Wunsch nach Austausch oder ist auch Angst im Spiel? Überlege, ob hier auch vergangene Erfahrungen aus der aktuellen Situation resultieren. Manchmal projizieren wir alte Ängste auf neue Situationen.
Zweifel und Unsicherheiten
Wenn du Zweifel hast, ob trotz der Distanz noch genug Nähe besteht, ist es wichtig, diese offen anzusprechen. Du solltest dich in jedem Moment sicher genug bei dem Partner fühlen, um deine Zweifel und Gefühle offen aussprechen zu können. Dabei ist wichtig, nie Vorwürfe zu machen. Es geht nicht darum, den Partner zu korrigieren. Du möchtest nur mitteilen, wo du gerade stehst und was du brauchst. So übernimmst du Verantwortung für deine Ängste, die da sein dürfen. Dein Partner kann anschließend frei entscheiden, wie er mit der Situation umgehen möchte.
Welchen Sinn hat euer Kontakt?
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Emotionale Unterstützung
Ihr gebt euch gegenseitig emotionale Unterstützung. Eure regelmäßigen Gespräche dienen dem Austausch und der gemeinsamen Bereicherung des Alltags, trotz der räumlichen Distanz. Ihr spürt beide, dass es euch möglich ist, eine tiefe Verbindung zu bewahren.
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Zukunftspläne
Gemeinsame Pläne und Ziele für die Zukunft sind entscheidend. Wenn ihr bereit seid, auf Distanz zusammenzubleiben, darf der Grund nicht sein, dass ihr euch nicht trennen wollt. Eine Beziehung kann nicht ewig auf Distanz bestehen. Es können Jahre sein, die euch trennen, doch ein Ende muss in Sicht sein und ihr braucht eine gemeinsame Perspektive, sonst seid ihr keine Partner, sondern Briefreunde.
Zeichen für ungesunden Kontakt
Einige Anzeichen können darauf hinweisen, dass der Kontakt nicht gesund ist:
- Unregelmäßigkeit
Wenn der Kontakt sehr unregelmäßig wird und du das Gefühl hast, dass dein Partner sich nicht bemüht, könnte das ein Warnsignal sein.
- Mangelnde Tiefe
Wenn Gespräche oberflächlich bleiben und wichtige Themen vermieden werden, könnte das darauf hindeuten, dass eine tiefere Verbindung fehlt.
- Einseitigkeit
Wenn du das Gefühl hast, dass du dich hauptsächlich um den Kontakt bemühst und dein Partner wenig Initiative zeigt, deutet das auf ein Ungleichgewicht hin.
Grundsätze für guten und ausgeglichenen Kontakt:
- Regelmäßige Kommunikation
Plant feste Zeiten für Telefonate oder Videoanrufe, um eine Routine zu etablieren.
- Qualität vor Quantität
Die Qualität der Kommunikation ist wichtiger als die Häufigkeit. Tiefgründige Gespräche sind wertvoller als oberflächliche Nachrichten.
- Kreativität
Nutzt verschiedene Kommunikationsmittel wie E-Mails, Briefe oder Überraschungspakete, um Abwechslung in euren Kontakt zu bringen.
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Gemeinsame Aktivitäten
Findet Möglichkeiten, trotz der Distanz gemeinsame Aktivitäten zu genießen, wie das gemeinsame Anschauen eines Films über Videochat oder das Spielen von Online-Spielen.
Bleibt flexibel und verständnisvoll, wenn es gelegentlich nicht möglich ist, den geplanten Kontakt einzuhalten.
Es ist entscheidend, dass sich beide Partner in der Beziehung wohl fühlen und die Distanz als Herausforderung, aber nicht als unüberwindbares Hindernis betrachten. Mit Offenheit, Vertrauen und kreativer Kommunikation kann eine Fernbeziehung eure Verbindung zueinander stärken.
Wenn du weiterhin Zweifel in deiner Fernbeziehung hast, können wir gerne gemeinsam darüber sprechen.