Emotionale Manipulation kann subtil und doch tiefgreifend sein. Sie beeinflusst unsere Entscheidungen und unser Wohlbefinden. Aber wie geraten wir in solche Situationen, und vor allem, wie kommen wir wieder heraus? In diesem Blogartikel werfen wir einen Blick auf die entscheidenden Faktoren, und ich teile einige Ideen, die helfen sollen, sich von der manipulierenden Person zu lösen.
Wie geraten wir in emotionale Manipulation?
Der Emotionale Faktor
Emotionale Manipulation triggert starke Gefühle in uns wie Angst, Schuld oder Scham. In solchen Gefühlszuständen fällt es schwer, die Situation rational zu betrachten. Oft spielt auch der Wunsch, dem Partner oder der Partnerin zur Seite zu stehen, eine Rolle. Wir fühlen uns verpflichtet, zu helfen, weil wir glauben, dass es das Richtige ist.
Die persönlichen Hintergründe
Nicht jeder ist gleich anfällig für emotionale Manipulation. Unsere Persönlichkeit und unsere Kindheitserfahrungen spielen eine entscheidende Rolle. Hier sind einige Eigenschaften, die dazu führen können, dass wir uns verleiten lassen bzw. nicht loslassen wollen:
– Ein großes Bedürfnis nach Anerkennung und Selbstzweifel: Wenn jemand, der uns ständig auf die Probe stellt (wie es bei der Manipulation der Fall ist), uns Anerkennung gibt, hat das einen besonderen Effekt. Warum? Weil wir uns nach Bestätigung sehnen, insbesondere von jemandem, dessen Meinung schwer zu gewinnen ist. Selbstzweifel führen dazu, dass wir der manipulierenden Person leichter glauben, denn diese zweifelt auch an uns. Wir wollen ihr dann beweisen, dass wir es besser machen können.
– Angst vor Wut, Ablehnung und Konfrontation: Wenn es uns lieber ist, es anderen recht zu machen, um unangenehme Reaktionen zu vermeiden. Und wenn wir nicht die Person sein wollen, die unangenehme Reaktionen in jemandem provoziert, weil wir uns dann schuldig fühlen, fällt es uns schwerer, Grenzen zu setzen.
– Frieden schließen wollen um jeden Preis: Wenn wir nicht loslassen können und die Situation unbedingt lösen wollen, begeben wir uns immer wieder in die gleiche Dynamik, um verstanden zu werden.
Wie kommen wir aus der emotionalen Manipulation heraus?
Strategien, die du ab JETZT anwenden kannst
Ein wichtiger Schritt ist der klare Entschluss, Manipulation nicht mehr zuzulassen. Unterstützende Tools können helfen, Grenzen zu setzen und sich selbst treu zu bleiben:
– Ein Vertrag mit dir selbst: Halte Regeln und persönliche Ziele fest. Was möchtest du erreichen, und welche Veränderungen sind nötig, um dich besser zu schützen?
– Power Statements: Ein oder zwei kurze Sätze, die in kritischen Momenten unterstützen, z.B. „Obwohl du mich ablehnst, bleibe ich am Leben“ oder „Es geht mir besser ohne dich.“
– Affirmationen und Umformulierung von Glaubenssätzen: Wir können durch die Manipulation zu Annahmen gekommen sein, wie zum Beispiel: „Das, was ich will, ist nicht in Ordnung.“ Solche Annahmen zu erkennen und umzuformulieren – sagen wir mal: „Ich bitte um etwas, weil es mir wichtig ist.“ – unterstützt unseren Selbstwert und hilft uns, bei uns zu bleiben.
Die Arbeit mit den persönlichen Hintergründen
Langfristig kann es sehr wichtig sein, die persönlichen Hintergründe zu erarbeiten, wie zum Beispiel die Angst vor der Ablehnung. Dies bedeutet, sich mit den eigenen Erfahrungen und Prägungen auseinanderzusetzen, um Muster leichter zu erkennen und zu durchbrechen.
Du darfst nett zu dir selbst bleiben
Emotionale Manipulation zu erkennen und zu überwinden, erfordert Mut und Entschlossenheit. Es geht darum, sich selbst besser zu verstehen und zu schützen, ohne sich zu verurteilen. Die Schuld liegt nicht bei dir, sondern bei der manipulierenden Person. Bleib geduldig und mitfühlend mit dir selbst, während du diesen Weg gehst. Mit den richtigen Strategien und Tools kannst du deine emotionale Autonomie zurückgewinnen und gesündere Beziehungen führen.